Wer nicht weiß, wohin er will, darf sich nicht wundern, wenn er ganz woanders ankommt. Aber wer weiß das schon vor der Kreation? Oft heißt es dann einfach: Schreiben Sie mal schön, Sie wissen schon… Vielleicht kennen Sie ja die folgende Szene aus Robert Harris’s Buch „Ghostwriter“.

Das Setting: Der ehemalige Premierminister Adam Lang wird eines Kriegsverbrechens verdächtigt. Der mit dem Schreiben seiner Memoiren beauftragte Ghostwriter soll plötzlich eine Pressemitteilung verfassen.

Zitat

„Es soll selbstbewusst klingen“, sagte Lang zu mir. „Natürlich nicht defensiv, das wäre tödlich. Aber auch nicht großmäulig. Keine Bitterkeit. Kein Zorn. Und bloß kein Wort darüber, dass ich mich über die Gelegenheit freue, meinen Namen reinwaschen zu können oder irgendeinen Scheiß in der Art.“
„ Also“, sage ich. „Sie sind nicht defensiv, aber auch nicht großmäulig, und Sie sind nicht sauer, aber auch nicht erfreut. So was?“
„ Exakt.“
„ Was genau sind Sie denn?“
Überraschenderweise, angesichts der Umstände, fingen alle an zu lachen.
„ Habe ich Dir nicht gesagt, dass er ein Witzbold ist?“, sagte [seine Frau Anm.d.Verf.] Ruth.

Nein, wir sind keine Witzbolde, wenn wir ein klares Briefing verlangen, damit wir unsere Arbeit qualifiziert, „richtig“ und ohne zeitraubende und unnötige Korrekturschleifen machen können.

Ein gutes Text-Briefing zu verfassen, ist keine Kunst.
Der Auftraggeber muss sich vorab Gedanken machen, woran er oder sie erkennen und „messen“ will, ob und inwieweit der vorgelegte Text den Kommunikationszielen und Stilvorgaben entspricht. Und wir Texter(innen) müssen (rechtzeitig!) die richtigen Fragen stellen.
So wird Kommunikation daraus… und das ist mehr als  „Geschmackssache“ allein.

Deshalb habe ich zu diesem Thema ein Whitepaper verfasst:
„Text-Briefing: Die Grundlagen für Aussagen“.

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Bleiben Sie am Wort.
Ihr Harry Jeschke